Viele Wege führen nach Rom. - Mein Weg führte mich in ein Klassenzimmer.

Das war mein Wendepunkt. Ich wusste: Genau hier muss ich ansetzen. Kinder brauchen mehr als nur Faktenwissen – sie brauchen Orientierung, rechtliches Bewusstsein und die Fähigkeit, in schwierigen Situationen stark zu bleiben. Deshalb habe ich mich zur Resilienztrainerin für Kinder und Jugendliche ausbilden lassen und meinen juristischen Hintergrund mit der pädagogischen Erfahrung verbunden.

Und bis heute ist es genau das, was meine Arbeit ausmacht: Egal ob Grundschule, weiterführende Schule oder Elternabend – Kinder, Eltern und Lehrkräfte erzählen mir ihre Geschichten. Oft Dinge, die im Verborgenen bleiben würden, wenn nicht jemand zuhört. Das ist wertvoll, weil ich heute helfen kann: mit Wissen, Strategien und einem offenen Ohr.

So ist Ethiklabs entstanden – aus der Überzeugung, dass wir digitale Bildung ganzheitlich denken müssen: Prävention, Recht, Resilienz, Balance und ethischem Bewusstsein. Damit Kinder, Eltern, Lehrkräfte und Erzieher:innen nicht nur Bescheid wissen, sondern auch handlungsfähig sind – im Kleinen wie im Ernstfall.

Nach meinem Jurastudium und mitten im Master für Medienrecht stand eigentlich alles auf „Karriere im Recht“. Doch dann bat mich eine Freundin, an ihrer Schule einzuspringen – Lehrermangel. Ein paar Vertretungsstunden, dachte ich. Am Ende wurden es vier Jahre im Klassenzimmer.

In dieser Zeit habe ich viel gelernt – nicht nur über Unterricht, sondern vor allem über Kinder. Ein Erlebnis hat sich mir besonders eingebrannt: Eine Siebtklässlerin vertraute mir in einer Pause an, dass sie „ihren Seelenverwandten“ gefunden habe. Sie strahlte, schwärmte – und erzählte schließlich, dass er 35 Jahre alt war und hunderte Kilometer entfernt lebte. Dieser Moment war ein Schock. Er hat mir so deutlich vor Augen geführt, wie verletzlich und ungeschützt Kinder im Netz unterwegs sind, und dass es nicht reicht, in den Lehrplänen am Rande mal über „Medienkompetenz“ zu sprechen.

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